Rückblick auf unseren Workshop „Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung“

Anlässlich 30 Jahre Betreuungsverein Ostalbkreis e.V. und 60 Jahre Lebenshilfe Aalen fand am gestrigen 30. September 2025 eine gemeinsame Kooperationsveranstaltung im Haus der Lebenshilfe Aalen statt.

Thema:
„Wie kann Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung gelingen?“

Unter der Leitung von Andreas Lasermann (Betreuungsverein Ostalbkreis) und mit wertvollem Input von Sophie Saur haben wir darüber gesprochen, wie der Leitgedanke der Betreuungsrechtsreform 2023 – „unterstützen statt vertreten“ – im Alltag gelebt werden kann.

Erkenntnisse aus dem Workshop:

  • Zuhören und Nachfragen schafft echtes Verstehen
  • Unterstützung anbieten, ohne aufzudrängen
  • Entscheidungen respektieren, auch wenn man sie selbst anders sehen würde
  • Stressreaktionen erkennen (Kampf, Flucht, Beschwichtigung, Freeze) und sensibel darauf reagieren

Tipps für Ehrenamtliche Betreuer*innen:

  • Beratung suchen – für individuelle Beratung und Begleitung – besonders hilfreich zu Beginn einer Betreuung.
  • Broschüren und Materialien: Kostenlose Informationsmaterialien zu rechtlichen Fragen, Stressbewältigung und Selbstbestimmung.
  • Austausch und Fortbildung: Regelmäßige Treffen, Workshops oder Online-Seminare helfen, Sicherheit in der Rolle zu gewinnen und Erfahrungen zu teilen.
  • Netzwerke aufbauen: Kontakte zu Fachkräften, Angehörigen und Betreuten erleichtern die alltägliche Betreuung und ermöglichen gezielte Unterstützung.

Der Workshop bot viele praktische Tipps und Raum für intensiven Austausch zwischen Betreuten, Betreuer*innen, Fachkräften und Angehörigen. Ein inspirierender Nachmittag voller Impulse für Selbstbestimmung, Teilhabe und Respekt.

Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden und an unsere Kooperationspartner Lebenshilfe Aalen und Betreuungsverein Ostalbkreis.

Aalener Kindertag 2025

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die uns am 21. September 2025 beim Aalener Kindertag besucht haben!

Unsere „Sinnesreise“ hat Groß und Klein begeistert, und wir sind glücklich, diesen besonderen Tag mit Ihnen erlebt zu haben.

Es war ein wunderbares Fest, und wir freuen uns schon auf das nächste Mal! Vielen Dank für Ihre Unterstützung und die gemeinsamen Erlebnisse!

Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung – Chance oder Risiko?

Podiumsdiskussion zum Jubiläum von Lebenshilfe Aalen und Betreuungsverein Ostalbkreis Aalen

Die Podiumsdiskussion anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Lebenshilfe Aalen und des 30-jährigen Jubiläums des Betreuungsvereins Ostalbkreis fand vor einem großen und interessierten Publikum statt. Die Resonanz übertraf die Erwartungen und zeigte, wie sehr das Thema „Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung – Chance oder Risiko?“ die Menschen bewegt.

Unter der Moderation von Thomas Feistauer, Geschäftsführer der Lebenshilfe Aalen, nahmen teil:
• Martin Reuff, Direktor des Amtsgerichts Aalen
• Andreas Lasermann, Geschäftsführer des Betreuungsvereins Ostalbkreis
• Sophie Saur, Berufsbetreuerin
• Melanie Wengert, Bereichsleitung Beratungsstelle und Fachdienste Lebenshilfe Aalen
• Sweta Völkl, Selbstvertreterin der Lebenshilfe Aalen

Ein zentrales Thema war die Selbstvertretung: Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass Menschen mit rechtlicher Betreuung ihre eigenen Wünsche äußern und in Entscheidungen einbezogen werden. So zeigte die Diskussion, dass es nicht nur um gesetzliche Vorgaben geht, sondern um gelebte Teilhabe im Alltag.

Mehrfach wurde das Bild der „Wanderung mit Rucksack“ aufgegriffen: Betreuung bedeutet, gemeinsam unterwegs zu sein, immer wieder nachzuschauen, was noch trägt, was fehlt und was neu hineingelegt werden muss. Dieses Bild veranschaulichte eindrücklich, dass Betreuung ein fortlaufender Prozess ist.

Diskutiert wurde auch das sogenannte „Recht auf Unvernunft“: Betreute Menschen dürfen Entscheidungen treffen, die nicht den Vorstellungen anderer entsprechen. Für Betreuer*innen bedeutet das, geistig flexibel zu sein – denn jeder Fall ist anders, und Standartlösungen greifen zu kurz.

Auch die Rahmenbedingungen kamen zur Sprache: Berufsbetreuer*innen werden weiterhin nur pauschal vergütet, obwohl ihre Arbeit viel individuelle Begleitung erfordert. Zudem erschweren Bürokratie und enge Vorgaben oft die Umsetzung.

Ein wichtiger Hinweis war: Schon seit 1992 gibt es keine Vormundschaft mehr im rechtlichen Sinne – Betreuung ist Unterstützung, keine Bevormundung. Dennoch muss dieses Bewusstsein in der Gesellschaft und auch in der Praxis weiter gestärkt werden.

Die Diskussion zeigte: Die Betreuungsrechtsreform 2023 setzt wichtige Impulse, doch die Umsetzung im Alltag bleibt herausfordernd. Entscheidend ist, dass der betreute Mensch im Mittelpunkt steht und seine Entscheidungen respektiert werden.

Interessierte sind herzlich eingeladen, am 30.09. an der Folgeveranstaltung teilzunehmen: Workshop – Wie kann Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung gelingen?

Im Bild von links nach rechts: Martin Reuff, Thomas Feistauer, Sweta Völkl, Sophie Saur, Andreas Lasermann, Melanie Wengert

Kinderkleiderbasar in der KITA Tausendfüßler

Reminder

Samstag, 27. September 2025

9:30 bis 12:00 Uhr

Karl-Kopp-Str. 2, 73433 Aalen

Organisiert von Eltern in Zusammenarbeit mit dem KiFaZ der Inklusiven Kindertagesstätte Tausendfüßler

Kleidung, Spielzeug und vieles mehr – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Workshop: Wie kann Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung gelingen?

Nach der Podiumsdiskussion vom 16. September 2025 laden wir am 30. September 2025 zu einem vertiefenden Workshop ein. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie der Grundsatz „unterstützen statt vertreten“ aus der Betreuungsrechtsreform 2023 in der Praxis umgesetzt werden kann.

Gemeinsam mit betreuten Menschen, Angehörigen und Fachkräften wollen wir erarbeiten, was notwendig ist, damit mehr Selbstbestimmung im Alltag gelingt. Der Workshop bietet Raum für Austausch und praktische Ideen.

Termin: 30. September 2025, 16:30 bis 18:00 Uhr

Ort: Haus der Lebenshilfe, Karl-Kopp-Straße 2, 73433 Aalen

Anmeldung:

Telefon: 07361 78092-0

E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@lebenshilfe-aalen.de

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Podiumsdiskussion: Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung – Chance oder Risiko?

Die Lebenshilfe Aalen wird 60 Jahre alt, der Betreuungsverein Ostalbkreis feiert sein 30-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum möchten wir mit einer besonderen Veranstaltung feiern.

Wir laden herzlich ein zur Podiumsdiskussion:

Selbstbestimmung in der rechtlichen Betreuung – Chance oder Risiko?

Es geht um die Frage, wie die Reform des Betreuungsrechts seit 2023 den Alltag verändert hat. Welche Chancen gibt es? Wo gibt es noch Schwierigkeiten? Darüber sprechen Fachleute und Menschen, die selbst betreut werden.

Termin: 16. September 2025

Uhrzeit: 16:30 bis 18:00 Uhr

Ort: Haus der Lebenshilfe, Karl-Kopp-Straße 2, Aalen

Anmeldung:

Telefon: 07361 78092-0

E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@lebenshilfe-aalen.de

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.

Kinderkleiderbasar

Am Samstag, den 27. September 2025, findet in der KITA Tausendfüßler ein Kinderkleiderbasar statt. Von 9:30 bis 12:00 Uhr haben Besucher*innen die Möglichkeit, gut erhaltene Kinderkleidung, Spielzeug und vieles mehr zu kaufen oder selbst anzubieten.

Veranstaltungsort:
Lebenshilfe Aalen – KITA Tausendfüßler
Karl-Kopp-Straße 2
73433 Wasseralfingen

Die Tischgebühr beträgt 10 Euro.
Für die Tischreservierung wenden Sie sich bitte an Stephanie Theilacker unter der Telefonnummer 0176 64999622.

Der Basar findet in Zusammenarbeit mit Eltern und dem Familienzentrum (KiFaZ) der Inklusiven Kindertagesstätte Tausendfüßler statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Neue Bereichsleitung Beratungsstelle und Fachdienste

Mein Name ist Melanie Wengert und ich leite seit dem 01.07.2025 den Bereich Beratungsstelle und Pädagogische Fachdienste.

Als Diplom Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin (FH) und M.A. für Dienstleistungsentwicklung im Sozial- und Gesundheitsbereich war ich in den vergangenen 17 Jahren in der Eingliederungshilfe als Fallmanagerin, Fachberaterin im Außendienst zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen und an einer Schule für Hör- und Sprachbehinderte tätig. Daher verfüge ich über ein breitgefächertes Wissen im ambulanten und stationären Bereich, soziale Teilhabe in allen Lebensbereichen und Sozialrecht.    

Inklusion und gleichberechtigte Teilhabe in unserer Gesellschaft sind mir wichtige Anliegen und begleiten mich sowohl beruflich als auch privat schon viele Jahre. Daher habe ich auch schon viele Kurse zum Erlernen der Deutschen Gebärdensprache angeboten.

Das Beratungsspektrum meiner Abteilung ist so vielseitig wie die Menschen selbst. Passgenaue Hilfsangebote zu finden und Menschen zu unterstützen, selbstbestimmt leben zu können, sind mir besonders wichtig. Gleichberechtigt und partnerschaftlich miteinander leben zu können sind mir wichtige Anliegen in meiner Arbeit, Lebens- und Denkweise.

Es grüßt Sie herzlich

Melanie Wengert

MAVIOPA: Erinnern. Erzählen. Schützen.

Rechtsextreme Gewalt gegen Menschen mit Behinderung sichtbar machen

Das Forschungs- und Transferprojekt MAVIOPA untersucht rechtsextreme Bedrohungen und Gewalt gegenüber Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sowie gegenüber Fachkräften in der Behindertenhilfe.

Ein Auslöser für das Projekt war der Angriff auf eine Lebenshilfe-Einrichtung in Mönchengladbach im Mai 2024, der sehr wahrscheinlich rechtsextrem motiviert war. Solche Vorfälle sind leider keine Einzelfälle – dennoch fehlt es bisher an systematischer Aufarbeitung und wissenschaftlicher Forschung zu diesem Thema.

Ziel des Projekts

MAVIOPA will:
• Vorfälle dokumentieren und wissenschaftlich analysieren
• Schutz- und Handlungskonzepte für Einrichtungen entwickeln
• Materialien für politische Bildung und Empowerment bereitstellen
• Gute Praxisbeispiele sichtbar machen

Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben der Universität Tübingen und der Hochschule Düsseldorf in Kooperation mit der Lebenshilfe Mönchengladbach.

Wir suchen Ihre Unterstützung

Damit wir ein möglichst breites Bild der Situation gewinnen können, sind wir auf Hinweise aus der Praxis angewiesen. Wir suchen:
• Erinnerungen oder Berichte von Betroffenen, Angehörigen, Fachkräften und weiteren Beobachtenden
• auch vage oder nicht vollständig rekonstruierbare Ereignisse
• Zeitungsartikel, Fotos, Online-Posts oder andere Dokumente
• Informationen zu Reaktionen und Gegenmaßnahmen (zum Beispiel Kundgebungen oder Nachbarschaftsaktionen)

Kontaktadresse:

maviopa(at)irex.uni-tuebingen.de

Datenschutz

Alle eingereichten Informationen werden vertraulich behandelt, anonymisiert bzw. pseudonymisiert und ausschließlich für Forschungs-, Bildungs- und Transferzwecke verwendet. Nach Projektende werden alle personenbezogenen Daten gelöscht.

Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Wir danken allen, die mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen oder ihrer Bereitschaft zum Gespräch zur Sichtbarmachung und Aufarbeitung dieses wichtigen Themas beitragen.