Sehr geehrte Damen und Herren,
seit heute bis zum 6. Januar 2021 können Menschen, die zu einer Risikogruppe gehören, drei FFP2-Schutzmasken kostenfrei in der Apotheke abholen.
Anspruchsberechtigt sind auch Menschen mit Trisomie 21.
Wir haben Ihnen hier den Link auf die entsprechende Seite des Bundesgesundheitsministeriums eingefügt, aus der dies hervorgeht:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/gesetze-und-verordnungen/guv-19-lp/schutzmv.html
Ab Januar sollen berechtigte Personen für einen geringen Eigenanteil mit weiteren Masken versorgt werden. Weitergehende Informationen und die Coronavirus-Schutzmasken-Verordnung finden Sie ebenfalls unter dem o.a. Link.
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Verwaltung und Geschäftsstelle im Haus der Lebenshilfe ist vom 23.12.2020 bis zum 10.01.2021 geschlossen.
Ab dem 11.01.2021 sind wir wieder für Sie erreichbar.
Wir wünschen Ihnen frohe und besinnliche Weihnachten sowie einen guten “Rutsch” ins neue Jahr 2021!!!
Ihr Team der Lebenshilfe Aalen
Ein Leben wie alle anderen. Am 3. Dezember ist der Internationale Tag des Menschen mit Behinderung. An diesem Jahrestag soll für die Belange von Menschen mit Behinderung sensibilisiert werden. In Deutschland leben rund 7,9 Millionen Menschen mit einer schweren Behinderung, davon 13 % mit sogenannter geistiger oder seelischer Behinderung. Mit weltweiten Aktionen unterstützt man diese große Gruppe in ihrem Kampf um Würde, Anerkennung ihrer vollen Rechte und die Verbesserung ihrer Lebenssituation.
Doch wer sind diese Menschen mit Behinderung? Wie kann ein Leben mit einer Behinderung aussehen? Anlässlich des heutigen Tages möchten wir einer Frau mit Behinderung ein Gesicht und einen Namen geben. Im Gespräch erzählt Frau Bianca Leiß während eines Besuches in der Beratungsstelle der Lebenshilfe Aalen von ihrem Leben als Frau mit einer sogenannten Schwerbehinderung.
Der Alltag von Bianca Leiß wird vielen bekannt vorkommen: alleinerziehend, deshalb nur Teilzeitbeschäftigung, ihre 17jährige Tochter steht kurz vor dem Schulabschluss. Vor ihr liegt ein neuer Lebensabschnitt, den sie frisch verliebt neu zu planen hat. „Das Leben ist spannend, trotz meines Handicaps (sie setzt symbolisch Anführungsstriche in die Luft), wie man so schön sagt“, bemerkt sie lachend.
Hinter Bianca Leiß liegt der „klassische Weg“ eines Menschen mit Behinderung.
Zuerst erfolgt der Besuch einer Förderschule, danach der Übergang in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Sie zieht von Zuhause aus und lebt fortan in betreuten Wohngemeinschaften. Mit 20 Jahren wird sie ungeplant, aber nicht ungewollt schwanger. Bereits früh zeichnet sich ab, dass ihre ungeborene Tochter an einem seltenen Gendefekt leidet. „Da habe ich mich für das Kind entschieden, das wollte ich durchziehen. Ich habe mich ja auch trotz aller Schwierigkeiten auf das Kind gefreut“, erinnert sie sich. Bereits während der Schwangerschaft wird sie von Betreuern begleitet und unterstützt.
Normalerweise können in den meisten dieser Einrichtungen Mütter und ihre Kinder nur so lange zusammenwohnen, bis die Kinder sechs Jahre alt sind. „Ich wollte aber auf keinen Fall von meiner Tochter getrennt werden.“ Mithilfe ihrer damaligen Betreuerin findet Bianca schließlich ihren Weg in den Ostalbkreis. Hier gibt es ein in Baden-Württemberg einmaliges Projekt, in dem Mütter mit Behinderung bis zum 18. Lebensjahr mit ihren Kindern zusammenleben können. Mittlerweile wohnt sie seit fast 12 Jahren mit ihrer Tochter in einer unterstützenden Einrichtung der Lebenshilfe Aalen. Dafür hat sie ihre Heimat verlassen. „Aber ich habe kein Heimweh, wir fühlen uns wohl hier.“
Das Leben von Frau Leiß ist von Beginn an gezeichnet von engen Regeln, Auflagen und permanenter Betreuung, nicht nur wegen ihrer Behinderung auch wegen des Kindes. Immer wieder steht Bianca Leiß neuen Schwierigkeiten gegenüber und muss mit ihren Betreuern ihre Interessen aushandeln und klären. Ihrer Selbstbestimmung werden dabei häufig Grenzen gesetzt.
Doch sie kämpft. Und sie schafft den Sprung auf den regulären Arbeitsmarkt, der für viele Menschen mit Behinderung noch immer fast unerreichbar ist. Seit über fünf Jahren arbeitet sie in Teilzeit als Hauswirtschaftshilfe bei der Lebenshilfe Aalen.
Angefangen hat alles mit einer nächtlichen Unterhaltung und dem engagierten Einsatz einer Mitarbeiterin. „Immer wenn sie Nachtschicht hatte, haben wir uns unterhalten. Ich habe ihr erzählt, dass mir die Decke auf den Kopf fällt, weil ich wegen meiner Tochter ja nur daheim bin. Da hat sie mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, ein Praktikum zu machen.“ Das Praktikum verläuft positiv und zum Abschluss erhält Bianca Leiß einen Arbeitsvertrag. „Da haben wir uns gefreut, wie ein Schneekönig!“, sagt sie stolz. Was bedeutet es für sie eine feste Arbeit zu haben? „Ich will mein eigenes Geld verdienen.“
Bianca Leiß ist eine engagierte Mitarbeiterin, sie will ihren Job gut machen. Dass ihr das geglückt ist, erfährt sie auch durch die Wertschätzung, die ihr von Seiten der Vorgesetzten entgegengebracht wird. „Zum Fünfjährigen hab‘ ich sogar einen Gutschein bekommen, das ist schon was Besonderes!“.
Viele Dinge sind ihr bereits gelungen, das nächste große Ziel ist es nun sich einen eigenen Lebensmittelpunkt aufzubauen. Ihr Ziel sieht sie klar vor sich: eine eigene Wohnung mit selbst unterschriebenem Mietvertrag. „Ich will ein Leben für mich, das wird langsam auch Zeit.“ Macht ihr dieser Wunsch manchmal auch Angst? „Den Haushalt krieg ich hin. Das mach ich im Moment ja auch alles selbst, also Einkaufen, Putzen, Arzttermine ausmachen usw. Aber das alleine sein? Bisher war ja immer jemand da. Vor allem jetzt, wo man draußen nichts machen kann.“
Bianca Leiß ist schon ein gutes Stück auf dem Weg in ein selbst bestimmtes Leben gegangen. Möchten Sie sie dabei unterstützen auch den Rest zu schaffen? Falls Sie über eine bezahlbare Wohnung (gerne auch im Raum Schwäbisch Gmünd) verfügen, würde Bianca Leiß sich sehr freuen, wenn Sie mit ihr über die Lebenshilfe Aalen in Kontakt treten würden.
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund der derzeitigen Covid-19 Lage ist ein Besuch unserer Verwaltung & Geschäftsstelle im Haus der Lebenshilfe sowie unseres Dienstleistungs- & Beratungszentrum (DBZ) derzeit nicht möglich.
Ausnahmen können in sehr dringenden Fällen und in Verbindung mit telefonischer Voranmeldung stattfinden.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Herzlichen Dank!
In diesem besonderen Jahr feiert das Ambulant Unterstützte Wohnen (AUW) der Lebenshilfe Aalen sein 15-jähriges Jubiläum. Die derzeit wenig planbare Situation und die Kontaktbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie führen dazu, dass keine Feierlichkeiten geplant werden können. Der Fachbereich AUW wurde zunächst mit drei Wohngemeinschaften mit 12 Plätzen im sogenannten „ABW-Haus“ im Hirschbach, direkt neben dem ursprünglichen „Haus am Hirschbach“ und dem Gebäude der Förder- und Betreuungsgruppe, begonnen. Heute werden in diesem Bereich 41 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen durch insgesamt 18 MitarbeiterInnen mit überwiegend sozialpädagogischer, heilerziehungspflegerischer und pflegerischer Qualifikation betreut. Wohnen mit ambulanter Unterstützung ist heute auch für Menschen mit schwereren oder mehrfachen Behinderungen möglich, so daß dieser Fachbereich stetig wächst. Wohnung oder WG-Zimmer können, je nach freien Kapazitäten, von der Lebenshilfe oder auf dem freien Wohnungsmarkt gemietet werden. Auch das Wohnen in einer Eigentumswohnung ist kein Hindernis für eine ambulante Betreuung.
Im Ambulant Unterstützten Wohnen erhalten erwachsene Menschen mit einer Behinderung Hilfen für ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung: Alleine, als Paar, als Familien oder Alleinerziehende oder in einer Wohngemeinschaft mit anderen. Die Hilfen, Assistenz genannt, richten sich nach dem Bedarf und den persönlichen Wünschen der einzelnen Person. Bei einer Anfrage werden die Wünsche und der Assistenzbedarf der Person, die Hilfe benötigt, genau besprochen und ein passendes Angebot vereinbart. Unterstützung erhalten InteressentInnen auch bei der Antragstellung bei den Kostenträgern.
Auch die offizielle Eröffnung des neuen Wohnschul-Projekts in Hüttlingen kann bisher nicht stattfinden. Seit März musste Interessent*innen für ein Probewohnen oft kurzfristig abgesagt oder der Termin verschoben werden, um ein unnötiges Infektionsrisiko zu vermeiden. Das Angebot „Wohnschule mobil“ für Menschen mit Behinderung, die noch bei ihren Eltern oder anderen Angehörigen leben und Unterstützung beim Finden einer geeigneten Wohnform im Erwachsenenalter möchten, ist jedoch gut gestartet. Hier können Hausbesuche durch die Mitarbeiterin der Lebenshilfe stattfinden und die Inhalte und Ziele der Hilfen werden individuell abgesprochen.
Die Lebenshilfe Aalen beschreibt das Angebot in sogenannter „Einfacher Sprache“, die Betroffene oftmals besser lesen und verstehen können, so: Die Wohnschule ist ein Angebot für Menschen mit Behinderung, welche von zu Hause ausziehen möchten. In der Wohnschule können sie alles lernen, was man für einen selbständigen Alltag braucht. Wer nicht alles alleine schafft, der wird unterstützt, z.B. durch Pädagogen, Pflegedienst, Haushaltshilfe etc. Es ist wie ein Übergangswohnen. Der große Schritt in die eigene Wohnung soll begleitet werden, um Sorgen und Ängste abzubauen. Nach etwa einem Jahr erfolgt der Umzug in ein passendes Wohnumfeld. Das kann eine eigene Wohnung, eine WG oder auch ein Wohnheim sein.
Aalen. Die Lebenshilfe Aalen hieß im Rahmen eines Begrüßungs- und Informationsabends 12 Freiwillige im Sozialen Jahr, Auszubildende und Studierende des Jahrgangs 2020 herzlich willkommen.
Jungen Menschen eine Perspektive in sozialen Berufen aufzuzeigen oder diese während ihrer Ausbildung oder ihres Studiums angemessen zu begleiten ist ein zentrales Ziel der Lebenshilfe Aalen. Mit insgesamt rund 20 Stellen für Freiwillige im Sozialen Jahr, Auszubildende und Studierende in verschiedenen pädagogischen Berufen investiert die Lebenshilfe in die Zukunft, um Menschen mit Behinderung und deren Familien ein breites Spektrum an Beratungs- und Unterstützungsangeboten sichern zu können.
Der Abend wurde von Thomas Feistauer, Geschäftsführer, und Isabel Vetter, Stv. Geschäftsführerin, moderiert und gestaltet. Neben der Weitergabe von grundlegenden Informationen über die Idee und Geschichte sowie Werte der Lebenshilfe, konnten die FSJler, Auszubildenden und Studierenden selbst verschiedene Wahrnehmungsübungen ausprobieren.
Am Montag den 02.11.2020 feierten die Tagesgäste und Mitarbeiter der Tagesstruktur der Lebenshilfe Aalen gemeinsam das 10jährige Bestehen der Förder- und Betreuungsgruppe und der Seniorenbetreuung.
Die Feier fand auf Grund der aktuellen Lage nur gruppenintern, im kleinen Kreis und unter den bestehenden Hygienemaßnahmen sowie unter Einhaltung der aktuellen Corona-Verordnung des Landes BW statt.
Zu diesem Anlass wurden auch die langjährigen Mitarbeiter durch die Bereichsleitung und Gruppenleitung geehrt.
Wenn die Tage kürzer und die Winde stürmischer werden, gibt es nichts Besseres als es sich mit einem guten Buch gemütlich zu machen. Das Schöne daran ist, dass es Bücher gibt, die alle ansprechen.
Auch Menschen mit eingeschränkten Lese- und Sprachfähigkeiten können durch Texte, Signalwörter und Bilder beim Verstehen von Geschichten unterstützt werden. Der Zugang zu Literatur wird mit dem Einsatz von Leichter Sprache, ein fester Begriff mit engen Regeln, erleichtert. So profitieren Menschen mit Behinderung, Personen mit dementieller Symptomatik, Erwachsene mit geringen Deutschkenntnissen oder LeserInnen mit geringem Lesevermögen. Auch die allgemeine Leserschaft kann durch die zusammenfassende Textaufbereitung in sehr schneller Zeit den Inhalt eines Artikels erfassen.
„Leichte Sprache“ möchte über die Kinderbücher hinaus auch die jugendliche und erwachsene Bevölkerungsgruppe erreichen. Lesen soll Lust an Büchern wecken und so Zugänge zu bisher verschlossenen Informations- und Erlebniswelten erschließen.
Die Lebenshilfe Aalen freut sich daher sehr, dass die Stadtbücherei Aalen mittlerweile eine eigene Bücherrubrik in „Leichter Sprache“ anbietet und damit Menschen mit Leseschwierigkeiten die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht. Die Stadtbücherei ist barrierefrei.
Impuls für dieses Angebot waren die 25. Baden-Württembergischen Kinder- und Jugendliteraturtage 2019, zu deren Anlass die Lebenshilfe Aalen einen Büchertisch in Leichter Sprache in der Stadtbibliothek organisierte. Unser Dank geht an Herrn Steffel, Frau Ripp und Frau Mokry von der Stadtbücherei Aalen.
Auf dem Bild zu sehen sind von links nach rechts: Michael Steffel (Leiter der Stadtbücherei), Sarah Ripp (Leiterin Kinderbücherei), Eva Mokry (Bibliothekarin), Lena Reiter (Beratungsstelle Bereich Leichte Sprache), nicht auf dem Bild: Susanne Schienle (Beratungsstelle)
Ideen-Wettbewerb des Landratsamtes Ostalbkreis
Mit der Unterstützung des Büros für Leichte Sprache der Lebenshilfe Aalen konnte Ricarda Stellwag ihren Beitrag zum Ideenwettbewerb direkt an Frau Petra Pachner, Behindertenbeauftragte des Ostalbkreises, übergeben.
Bei dem Wettbewerb des Landratsamtes reichen Menschen mit Behinderung ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus der Zeit des Lock-Downs ein. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Ricarda Stellwag hat sich entschieden, eine Art Fotodokumentation in Form eines digitalen Corona Tagebuchs zu erstellen. Die Mitarbeiterinnen der Ambulanten Dienste und des Büros für Leichte Sprache halfen bei der technischen Umsetzung.
Nun wird mit Hochspannung die Prämierung abgewartet.
Es ist soweit! Nach einer kurzen Phase des Umzugs, Renovieren und Einrichtens, steht die Wohnschule am neuen Standort Hüttlingen für den Einzug neuer BewohnerInnen bereit. Das Angebot versteht sich als Fortschreibung unseres Probewohnens in den Ambulanten Diensten (Wohnen Lernen GbR).
Was ist die Wohnschule?
Ein etwa einjähriges ambulantes Wohntraining mit Bedarfsermittlung und Teilhabeplanung (Clearing) und nachfolgendem Übergang in ein passendes Wohnumfeld. Dies kann entweder Ambulant Unterstütztes Wohnen in einer eigenen Wohnung oder einer Wohngemeinschaft sein oder auch in den besonderen Wohnformen.
Die TeilnehmerInnen wohnen in dieser Zeit in der Wohnschule und erhalten ein individuelles Training in verschiedenen Alltagsfeldern. Ziel ist die größtmögliche Selbständigkeit bzw. wo dies nicht möglich ist, die Einrichtung eines passenden Helfernetzwerks. Auch „Schnupperwohnen“ von einzelnen Tagen ist möglich.
Was lernt man hier?
Selbstversorgung (Einkaufen, Kochen), Selbstfürsorge (Hygiene, Freizeitgestaltung, soziale Kontakte), Haushalt (Putzen, Umgang mit Geld und Dokumenten), Mobilität im Stadtteil, persönliche Lebensplanung (Was sind meine Wünsche?).
Der intensive Austausch mit den Angehörigen ist ebenfalls Bestandteil.
Wer kann teilnehmen?
Menschen mit Behinderung, die einen Anspruch auf Eingliederungshilfe (Leistungen zur selbstbestimmten Lebensführung gem. SGB IX, Teil 2) besitzen, auch an der Schnittstelle zum SGB XI mit Pflegebedarf, Schnupperwohnen ab 16 Jahren.
Wie wohnt man hier?
Die Wohnschule ist eine intensiv ambulant betreute Wohngemeinschaft. Es gibt 4 Plätze mit Einzelzimmern und gemeinschaftlich genutzte Räume, z. B. Küche und Aufenthaltsbereich. In Hüttlingen sind die wichtigsten alltäglichen Einrichtungen (Bäcker, Metzger, Supermarkt, Bank, Kirche, Arztpraxen und viele mehr) vorhanden. Zudem ist eine gute Anbindung an den ÖPNV in Richtung Aalen und Ellwangen gegeben (mit dem Bus in 20 Minuten erreichbar).